Das „Kapellchen“

Durch einen separaten Eingang, mit einem Holztor verschlossen, erreichen Sie über wenige Treppenstufen abwärts ein Gewölbe, das zu dem Bollwerk „Jägergemach“ gehört. Auch wenn es unmittelbaren Zugang zu den Kasematten hat, liegt es doch etwas abseits des geführten Rundgangs durch die unterirdischen Verteidigungsanlagen und wird daher den Besuchern nicht gezeigt.
Wegen seiner besonderen Bauweise, die mit den Spitzbogen der Schießscharten und der Gewölbedecke an ein Kirchenschiff erinnert, wird es „Kapellchen“ genannt.
Zwar sorgen ein „Kamin“, der früher zum Abziehen des Pulverdampfes diente, und eine erst kürzlich von der Projektgruppe „Bauhütte Schlossberg“ frei gelegte Schießscharte dafür, dass Frischluft die Feuchtigkeit verringert. Doch das reicht nicht, das sanierungsbedürftige und durch durchsickerndes Regenwasser stets feuchte Mauerwerk auszutrocknen.
Wäre der Raum trocken, so könnte man ihn vielleicht nutzen! Das ist die Überlegung des Museumsvereins, die zu folgender Idee geführt hat:

Wir wollen das Gewölbe oberirdisch mit Ton abdecken, dann eine frische Erdschicht aufbringen und wieder einsäen.
Die offenen Zugänge zu den Kasematten müssten durch Türen verschlossen werden.
Sogar eine Beheizung ist denkbar.

Dann könnte der Raum, jetzt trocken gelegt, vielfältig genutzt werden.

Stellen Sie sich in diesem Ambiente folgende Veranstaltungen vor:
besondere Ausstellungen, kleine musikalische Darbietungen oder Lesungen oder....... 
Eine Bereicherung für unseren Schlossberg!


Schlossgewölbe und Kasematten:Goto facebook

Die Dillenburger Kasematten gehörten mit zu den größten Verteidigungsanlagen West-Europas aus der frühen Neuzeit (15./16. Jahrhundert). Mit Bollwerken, Kasematten und Wehrgängen wurde ein Verteidigungssystem geschaffen,
das die „Dillenburg“ uneinnehmbar machte.

Im Siebenjährigen Krieg im Jahre 1760, haben französische Truppen das Schloss in Brand geschossen.
Nach Friedensschluss (1763) sind auf Anraten der nassauischen Landesregierung die oberirdischen Anlagen geschleift (abgetragen) worden.
Die Steine der alten Festung dienten als Baumaterial; sie wurden unter anderem für den Bau der Häuser in der Wilhelmstraße verwendet.
Die Verteidigungsanlagen wurden aus Angst vor einer erneuten Belagerung zum Teil gesprengt oder mit Schutt und Erde aufgefüllt.

Erst in den 30er und 60er Jahren des
20. Jahrhunderts wurde die unterirdische Anlage teilweise wieder freigelegt und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.


Bei einer rund 45 Minuten dauernden Führung erhält der Besucher Einblicke in eine historische Sehenswürdigkeit, die in Deutschland einzigartig ist.

Höhepunkt und Abschluss des Rundgangs bildet ein Besuch der „Löwengrube“ mit dem 62 m tiefen Brunnen und dem „Rubensgefängnis“.

Die Kasematten – noch größer, noch anschaulicher!
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Die unterirdischen Verteidigungsanlagen und
Kasematten sind immer wieder einen Besuch wert!

Wir bemühen uns, weitere Teile zu erschließen,
so z. B. das sog. „Heimliche Gericht“ – vielleicht eine Gerichtsstätte oder eine Folterkammer?
Aber auch durch die Rekonstruktion des Abwassersystems, des Einbaus einer früher vorhandenen Zwischendecke und durch die Freilegung weiterer Böden mit ihrem originalen Flussbettstein-Pflaster wird die alte Wehranlage immer anschaulicher.

Also, wie gesagt, die Dillenburger Kasematten sind immer wieder einen Besuch wert!


Einblicke in die Dillenburger Unterwelt: